Immer wieder ist die Diskussion um den Puls vor allem im Sport zu hören. „Heute hatte ich wieder einen zu hohen Puls, Oh ist mein Puls heute aber hoch, Meine Leistung passt heute nicht, da der Puls zu hoch ist.“ Immer wieder hört man im Training, egal ob beim Laufen oder aber auch beim Radfahren diese Aussagen. Aber was ist denn überhaupt zu hoch und was kann man dagegen tun? Muss man überhaupt etwas dagegen tun? Wir werden in unsere Ratgeber genauer darauf eingehen, was normal ist und was nicht. Die heutige Technik der Pulsuhren und Pulsmesser machen es möglich, dass man immer und überall den Puls messen kann. Sogar die Pulsmessung ohne Brustgurt ist heute kein Problem mehr, so dass eine permanente Messung möglich ist.
Was ist denn überhaupt ein zu hoher Puls?
Beginnen wir zuerst mit der Definition, wenn es denn um einen hohen Puls geht. Zuerst sollte man Wissen, dass man im Sportbereich den Puls in verschiedene Zonen einteilt. Diese können recht unterschiedlich sein. Meist liegt es an den Trainingssystemen. Wir wollen hier nicht im speziellen auf diese Zonen eingehen, aber dennoch anbei mal ein Beispiel für eine mögliche Einteilung.
- Zone 1: Sehr leichte Intensität – Regenerationszone 50 bis 60 Prozent der maximalen Herzfrequenz
- Zone 2: Leichte Intensität – Grundlagenausdauer- oder Fettverbrennungszone 60 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz
- Zone 3: Moderate Intensität – Aeroeb Trainingszone 70 bis 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz
- Zone 4: Intensive Intensität – Anerobe Trainingszone 80 bis 90 Prozent der maximalen Herzfrequenz
- Zone 5: Maximale Intensität – Wettkampfzone VO2max >90 Prozent der maximalen Herzfrequenz
Wie man schon hier sieht, wird der Puls immer vom Maximalpuls bestimmt. Dieser muss zuerst bestimmt werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Berechnung, oder natürlich auch einen bestimmten Leistungstest. Hier sollte man sich aber ärztlichen Beistand holen.
Mehr Infos zu den Trainings- und Herzfrequenzzonen, sowie dem Maximalpuls haben wir hier zusammen gesellt.
Wichtig ist nur eines, wenn es um einen zu hohen Puls geht. Zuerst muss man seine maximale Herzfrequenz wissen, erst dann kann man eine Einschätzung machen was wirklich zu hoch ist.
Jeder Mensch hat einen anderen Maximalpuls
Vergleich sie nie ihre Pulswerte mit denen eines anderen Sportlers. Dies funktioniert so nicht. Viele Faktoren bestimmen den Maximalpuls, wie zu Beispiel Alter des Sportlers, aktuelle Verfassung, Fitnessgrad…
In der Präzis haben ich schon Menschen getroffen die trotz fast 40 Jahren noch bis auf 200 Schläge pro Minute als Maximalpuls kommen. Im Gegensatz dazu gibt es auch 30 jährige Radfahrer welche den Puls gerade mal auf 160 bekommen. Hier sieht man schon wie groß die Spanne sein kann. Was für den einen zu hoch ist, muss es für den anderen noch lange nicht sein.
Also gilt bevor man sich Gedanken um einen zu hohen Puls macht: Bitte nie mit anderen Vergleichen. Wenn Vergleiche gezogen werden dann nur bei sich selber.
Welcher Puls ist denn normal?
Auch diese Frage kann nicht so einfach beantwortet werden. Normal heißt zuerst von sich selber Vergleichswerte zu haben. Diese hat man am besten mit der Auswertung des Ruhepuls. Anhand von diesem lässt sich relativ schnell erkennen, ob etwas nicht passt oder ob alles Ok ist.
Wie bereits weiter oben im Bereich des Maximalpulses zu lesen, kann man auch hier keinen normalen Ruhepuls benennen.
Hier gibt es Spitzensportler die unter 30 Schläge in der Minute auskommen und andere wiederum haben 70 Schläge oder mehr. Auch gibt es große Unterschiede zwischen Frauen und Männer. Normalbürger liegen meist bei 60-80 Schlägen.
Auch sind Abweichungen von 5 Schlägen nach unten oder oben völlig normal. Erst wenn der Ruhepuls sich signifikant verändert hat, so sollte man sich weitere Gedanken machen.
Dies könnte zum Beispiel eine Erhöhung um mehr als 10 Schläge von heute auf morgen sein. Ärzte sprechen von einem erhöhten Ruhepuls meist erst ab 100 Schlägen. Im Fachbegriff wird dies dann Tachykardie genannt.
Merke: Vergleiche nur die eigenen Ruhepulswerte über mehrere Tage
Ableitungen aus dem Ruhepuls?
Aus dem Ruhepuls lassen sich aber einige Ableitungen machen. Dazu haben wie bereits einen speziellen Artikel verfasst, welcher sehr schön zeigt, dann zum Beispiel ein kommender Infekt schnell mit der Ruhepulsauswertung erkannt werden kann. Auch ein Übertraining lässt sich mit Hilfe des Ruhepulses erkennen.
Trainieren sie einige Tage hart und lange, dann werden sie feststellen, dass der Ruhepuls und auch sicherlich der im Training erreichbare Puls wesentlich niederer ist, wie im Normalfall.
Dies hat auch einfache Gründe. Hier ist der Herzmuskel durch das andauernde harte Training geschwächt und benötigt eine Erholungspause.
Allgemeine Ursachen der Pulsbeeinflussung
Hier sind viele Dinge zu nennen und man muss auch unterscheiden ob der Puls nur vorrübergehen zu hoch ist, oder wie bereits erwähnt dauerhaft zu hoch. Dies könnte dann auf gewisse Herzprobleme oder Störungen hinweisen. Vorrübergehend kann es auch vorkommen, dass gewisse Medikamente für eine Erhöhung des Pulses sorgen. Infekte sind meist auch Ursachen eines erhöhten Pulsschlages. Auch Fieber erhöht den Puls und somit auch den Ruhepuls. Im Folgenden wollen wir die typen Ursachen eines erhöhten oder zu hohen Ruhepuls aufzählen:
- Infekte wie Erkältung aber auch Magen-Darm-Beschwerden
- Fiber erhöht den Puls
- Medikamente können den Puls erhöhen
- Entzündungen des Herzmuskels
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Schilddrüsenüberfunktion führt meist zu erhöhenden Pulswerten
Sicherlich gibt es noch weitere Faktoren, welche den Pulserhöhen lassen. Da wir keine Mediziner sind, können wir nur auf alltägliche Dinge weiter eingehen und eigene Feststellungen berichten.
Alltags Sorgen und Probleme beeinflussen den Puls
Man glaubt es kaum, aber wir konnten dies bereits mehrfach selber bei verschiedenen Sportlern feststellen. Auch durch alltägliches kann sich der Puls verändern. Sei es durch übermäßigen Stress, oder aber auch durch wenig Schlaf. Schlaflosigkeit erhöht meist die Werte und auch Stress auf der Arbeit oder im privaten Umfeld kann dafür sorgen.
Zudem ist auch Alkoholkonsum ein Faktor, welcher die Werte unserer Herzfrequenz erhöhen lassen. Das hat bestimmt der eine oder andere bereits selber feststellen können. Einen Tag nach einem Schwips hat man meist erhöhte Werte und zudem noch weniger Leistung.
Die Psyche des Menschen drückt sich auch auf die Herzfrequenz aus. So können auch psychische Probleme entsprechende Ursachen sein. Hier die wichtigsten Punkte aus unserer Sicht:
Des Weiteren muss auch Rauchen und Nikotin erwähnt werden, denn auch hier kommt es zu einer erhöhten Herzfrequenz. Vor allem Urlaubs- und Gelegenheitsraucher stellen dies oft fest, dass sich die Herzfrequenz auf einmal erhöht.
Besonders wichtig ist auch die Nahrung. Hier heißt es sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Viel Fett schadet dem Körper und schlägt sich auch auf die Herzfrequenz nieder. Sowie natürlich auch Übergewicht ein wesentlicher Faktor sein kann. Es kann aber auch das Gegenteil sein, denn wenn man zu wenig isst und zu schlank ist, also der Körperfettanteil zu gering ist, kann es zu den gleichen Störungen kommen. Hier kann man nicht oft genug eine ausgewogene Ernährung erwähnen.
Weiter oben haben wir den Konsum von Alkohol erwähnt. Es kann aber auch bei der Flüssigkeitszufuhr bestimmenden Faktoren geben, wenn diese nicht genug durchgeführt wird. Trinkt man zu wenig ist dies ebenso schlecht wie wenn man zu viel trink. Auch was man trinkt ist entscheidend. Hier wer zum Beispiel Koffein zu erwähnen. Auch dieser Stoff verändert die Herzfrequenz.
- Erhöhter Alkoholkonsum
- Drogenkonsum
- Nikotin
- Stress im Beruf
- Privater Stress
- Wenig Schlaf
- Gestörtes Essverhalten
- Übergewicht
- Untergewicht
- Ernährung
- Zu wenig Trinken
- Falsches Trinken Stichwort Koffein
Sicherlich gibt es noch viele weitere Faktoren, aber die Wichtigsten haben wir hier erwähnt.
Faktoren der Pulsbeeinflussung beim Sport
Beim Sport selber gibt es noch weitere Faktoren, welche den Puls beeinflussen können. Vor allem das Wetter macht hier mehr aus wie man denkt. Warmes trockenes Wetter ist wesentlich weniger beeinflussend für die Herzfrequenz als nasses und kaltes Wetter. Vor allem bei letzterem steigt der Puls schnell um 10 Schläge an.
Auch die Kleidung spielt eine große Rolle. Bewegungsfreiheit und Einschränkung durch lange Hosen, Trikots und weitere Kleidungsstücke, lassen ebenso den Puls nach oben gehen. Meist hat dies auch noch mit der Feuchtigkeitsabfuhr zu tun.
Wir diese behindert, steigt die Körpertemperatur schneller an und somit auch der Puls. Hier sollte man auf atmungsaktive Kleidung achten, wobei dies bei sehr kalten Temperaturen schwierig bis unmöglich ist Hier benötigt man Windstopper, egal ob im Radsport oder beim Laufen.
Auch ist es immer wieder nur ein subjektives Empfinden, dass der Puls zu hoch ist. Man denkt heute hätte man einen ganz hohen Puls, wobei man eventuell andere Bindungen wie sonst hat. Hier wäre zum Beispiel der Wind ein entscheidender Faktor. Auch kann es vorkommen, dass man mit mehr Leistungseinsatz ans Werk geht. Auch hier sind Vergleiche schwer. Sogar wenn man mit einem Wattsystem fährt und zudem noch die gleiche Strecke, kann Wetter, Verfassung, Wind oder Temperatur entscheidend sein, wie sich der Puls verhält.
Zusammenfassend hier auch nochmals die wichtigsten Punkte:
- Wettereinflüsse
- Temperatur
- Kleidung
- Wind
- Unterschiedliche Leistungen
Puls zu hoch beim Laufen und Radfahren – Dem Puls nicht immer Glauben
Abschließend noch ein paar Worte zur Trainingssteuerung mit dem Puls. Hier lässt sich nur sagen, dass man dem Puls nicht immer volle Aufmerksamkeit geben sollte. Vor allem nicht im Wettkampf. Dort heißt es nach Gefühl zu fahren oder zu laufen.
Auch im Laufsport, sollte man eher Referenzen über die Pace / Geschwindigkeit machen, also über den Puls.
Veränderungen des Pulses mit dem Alter
Natürlich sollten sie auch beachten, dass der Puls stark mit dem Alter zusammenhängt. Deshalb kann man auch hier sich nicht immer mit seinem Trainingspartner messen. Ältere Menschen haben meist einen geringeren Maximalpuls wie jüngere Menschen. Dies kann sich auch im Ruhepuls entsprechend äußern.
Lassen sie sich vom Puls nicht täuschen.